Mediation in Zeiten von Krise und Insolvenz

In den USA ist seit Längerem die alternative Streitbeilegung vor allem im Bereich der Insolvenz gesetzlich etabliert. Während das gerichtliche System nach wie vor vorherrschend ist, hat die Alternative Dispute Resolution („ADR“) im Wege der Mediation im Laufe der Jahre an Bedeutung gewonnen. In den USA hat sich ADR in verschiedenen Rechtsbereichen durchgesetzt, darunter auch in der Insolvenz. Das US-Rechtssystem ermutigt die Parteien, verschiedene "Türen" oder Streitbeilegungsmechanismen zu erkunden, wobei ein "Win-Win"-Ansatz und Flexibilität im Vordergrund stehen.

In Europa ist die Akzeptanz von ADR in den verschiedenen Ländern und Rechtssystemen unterschiedlich. Einige Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben die Mediation in ihren insolvenzlichen Rechtsrahmen aufgenommen. So haben Länder wie Frankreich und Italien spezielle Verfahren zur Streitbeilegung vor der Insolvenz eingeführt, um Insolvenzverfahren zu vermeiden. Hingegen spielt sich in Deutschland die alternative Streitbeilegung, vornehmlich nur im Restrukturierungs-/Insolvenzplanverfahren ab und damit erst in einem meist gerichtlich begleiteten Verfahren. Mit dem StaRUG wurde zumindest ein weiterer Anfang für mehr Flexibilität gemacht.

Unterm Strich bleibt damit eine wenig homogene Struktur in den EU-Mitgliedsstaaten im Verhältnis zur alternativen Streitbeilegung im Kontext von Krise und Insolvenz.

Dies diskutieren wir an diesem Abend mit unseren Gästen:

Prof. Dr. Jens Schmittmann (FOM Hochschule für Oekonomie und Management)

Dr. Christoph Niering (NIERING STOCK TÖMP)

Sylvia Wipperfürth LL.M. (com.) (Dipl.-Rechtspflegerin)

Dennis Fouladfar (Bundesverband Mediation in Restrukturierung & Insolvenz e.V.)

Dr. Alexander Jüchser (Bundesverband Mediation in Restrukturierung & Insolvenz e.V.)