Zwischen Ozeanriesen und Unterseebooten

Zwischen Ozeanriesen und Unterseebooten erleben Deutschlands Werften eine Zeitenwende. Kaum drei Jahre nach der Insolvenz der MV Werften hallt wieder Stahlarbeiterlärm durch die Wismarer Dockhalle 6 – diesmal entstehen dort Sektionen des neuen U-Boot-Typs 212CD, nachdem Thyssenkrupp Marine Systems das Areal übernommen hat. Zugleich steht die traditionsreiche Meyer Werft aus Papenburg seit Herbst 2024 faktisch unter staatlichem Schutz: Bund und Land Niedersachsen halten nun rund achtzig Prozent der Anteile, stützen den Betrieb mit Bürgschaften in Milliardenhöhe und bewahren so mehr als 3.000 direkte Arbeitsplätze sowie einen ganzen regionalen Zulieferkosmos. Was für Außenstehende nach Krisenverwaltung klingt, markiert in Wahrheit den Auftakt zu einer strategischen Neuorientierung: Während sich der Kreuzfahrtmarkt zwar langsam erholt, aber weiterhin unter Nach-Corona-Delle, hohen Energiepreisen und strengeren Klimazielen leidet, sorgt die sicherheitspolitische „Zeitenwende“ für rekordverdächtige Auftragsbücher im Marinegeschäft – von Fregatten über Versorgungsschiffe bis zu hochspezialisierten U-Booten.

Diese tektonische Verschiebung stellt die Branche vor eine doppelte Transformationsaufgabe. Zivil­programme…